Zuschriften
Nicht alle Briefe und E-Mails, die wir bekommen, können wir hier
veröffentlichen. Um eine Flut zu vermeiden, werden wir das Wichtigste hier
wiedergeben, behalten uns aber auch Kürzungen vor.
Ebenfalls geben nicht alle Briefe und E-Mails immer die Meinung aller Mitglieder
der Initiative wieder.
Glaubenskrise – von der Kirchenleitung über mehrere Jahrhunderte verursacht
Weil die Kirche die Erkenntnisse der Naturwissenschaften über die kosmische Ordnung der Erde und der Gestirne im Weltall ebenso ablehnte und unterdrückte wie später die Erkenntnisse über die Entstehung der Erde und des Menschen, fiel für die Gläubigen immer mehr Glaube und Vernunft auseinander und gerieten in einen unseligen Gegensatz zueinander. ...
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Juli 2015, Manfred Hanglberger (www.hanglberger-manfred.de)
Hat die Kirchenleitung ihre Hausaufgaben gemacht?
Die Religionen betrifft eine besondere Schuldproblematik, die vielen nicht bewusst ist: Die Religionen haben unter anderem die wichtige Aufgabe, den Menschen den Wert und Sinn der Welt und des Lebens zu erschließen. Sie können aber nur eine zeitgemäße Welt- und Lebenssinn-Deutung anbieten, wenn sie den ständigen Dialog mit den Erkenntnissen der Naturwissenschaften, der Psychologie und der Gesellschaftswissenschaften – also mit dem modernen Welt- und Menschenbild pflegen. ...
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Juli 2015, Manfred Hanglberger (www.hanglberger-manfred.de)
Liebe Pfarrer Initiative.
Als ich mir diese Web Seite und die Zuschriften dazu durchlas, stellte ich - ohne tatsächlich überrascht zu sein - fest: „Gott war und ist nicht blöd!“
Er hat Katholiken sehr wohl dazu in die Lage versetzt zu erkennen, dass etwas mit ihrer Kirche nicht in Ordnung ist UND ZWAR GANZ ERHEBLICH NICHT. Denn katholischer Glaube ist nun mal nicht die bedingungslose Anbetung eines erbarmungslosen Götzen. Eine Kirche, die seit vielen, vielen Jahren in eitler Selbstgefälligkeit immer mehr in die falsche Richtung abdriftet, bedarf einer Kopfwäsche, die sich gewaschen hat. Das hat Luther schon mal relativ erfolglos und inhaltlich leider auch nicht immer ganz richtig versucht. Als bekennender Katholik versuche ich es deshalb an dieser Stelle noch mal:
- 1.) Diese SED Strukturen in der Kirche müssen sofort aufhören. Wir brauchen für den Klerus endlich freie Wahlen. Echte Wahlen, also keine Blockflötenkandidaten oder Blockparteien.
- 2.) Das Pflichtzölibat ist definitiv nicht notwendig und Frauen können sehr wohl Priester werden.
- 3.) Aus dem alten und neuen Testament lassen sich darüber hinaus selbstverständlich auch häresiefreie, zeitgemäße und barmherzige Position zu Sexualität, Verhütung und sogar zu Abtreibung (etwa durch die Rückkehr zur Annahme der Sukzessivbeseelung) herleiten. Auch sind Geschiedene, Protestanten oder Schwule nicht das Werk des Teufels. Der allmächtige und gütige Gott liebt alle Menschen. Daran hat sich insbesondere seine Kirche zu halten.
Herrn Zollitsch dem ich eine Kopie dieses Schriftsatzes zukommen lasse sei noch gesagt: An meinem Glauben halte ich auch gegen den teilweise (!) fehlgeleiteten Irrglauben seiner Kirche fest. Übrigens wollte ich als junger Mann (ich bin nun 55 Jahre alt) einmal Priester werden und soll angeblich in Theologie gar nicht so schlecht sein. Gorbatschow sagte: „Wer zu spät kommt, den bestraft (Gott sei Dank) die Geschichte“ und genau so wird es für die katholische Kirche gegebenenfalls auch kommen.
Amen und lobpreiset den Herrn
Februar 2013, Andreas (Paulus) Kube aus Berlin
Liebe Kollegen,
bin heute (leider erst heute) auf Eurer homepage gewesen - ich finde sie großartig und danke Euch auch, dass Ihr unser Positionspapier (bin im Sprecherkreis des PPID, also der Passauer Priester im Dialog) mit eingestellt habt. Andreas Artinger und Adalbert Graf haben uns gestern beeindruckt und eindrucksvoll vom Vernetzungstreffen in München berichtet, bei dem ich leider aus beruflichen Gründen nicht dabei sein konnte. Also: Danke nochmals!
Februar 2013, Pfr. Markus Krell
Sehr geehrte Mitglieder der Pfarrer Initiative,
ich finde den Brief an die Bischöfe ausgezeichnet, nicht zuletzt darum weil in ihm die prophetische Kritik und die Notwendigkeit der Propheten innerhalb der Kirche angesprochen wird. Das LThK schreibt richtig, "prophetisches Reden verlangt das Freigewordensein von falschen Rücksichten. "(LThK; Sp 635 Bd. 8)
Wer wie Sie für das Recht der Gläubigen und gegen Unterdrückung und Ausgrenzung eintritt, nimmt meiner Ansicht nach die notwendige Aufgabe der prophetischen Kritik innerhalb der Kirche wahr. Dazu gehört wahrlich Mut (die Bibel nennt das Parrhesia) um für die erkannte Wahrheit einzutreten auch wenn persönliche Nachteile und Kritik anderer drohen. Lassen Sie sich nicht entmutigen. Ich gehöre als Theologin zu den Unterstützern des Münchner Kreises.
Herzlichen Dank und alle guten Wünsche
Februar 2013, Ilona Hoenning
PS: Diese Stelle aus Amos, denke ich, hat heute noch ihre Aktualität, immer dann, wenn in der Kirche das Recht gebeugt wird.
Der wahre Gottesdienst (Amos 5,21-24)
Ich hasse eure Feste, ich verabscheue sie und kann eure Feiern nicht riechen.
Wenn ihr mir Brandopfer darbringt, ich habe kein Gefallen an euren Gaben, und eure fetten Heilsopfer will ich nicht sehen.
Weg mit dem Lärm deiner Lieder! Dein Harfenspiel will ich nicht hören, sondern das Recht ströme wie Wasser, die Gerechtigkeit wie ein nie versiegender Bach.
Bei der Veranstaltung in der Karl-Rahner-Akademie war ich Teilnehmerin. Es ist mir sehr daran gelegen, die Inhalte der Pfarrer-Initiativen Köln und Würzburg inhaltlich zu unterstützen. Ich wünsche mir, dass wir in der Kirche den Mut haben, miteinander Visionen für die Kirche im 21. Jahrhundert zu entwickeln und auch umzusetzen.
Im Diözesanrat des Erzbistums Köln bin ich in einen Prozess involviert,bei dem eines der Ergebnisse ein Papier zum Dialogprozess sein wird.
Ihr Anliegen unterstütze ich voll und ganz.
Juli 2012, Gabriele Behr
Vors. des Kreiskatholikenrates für den Rheinisch-Bergischen Kreis Vors. des Pfarrgemeinderates St.Nikolaus (Bensberg)/St.Joseph (Moitzfeld) Sprecherin der kfd St. Nikolaus und Sprecherin der kfd im Dekanat Bergisch Gladbach
Ich finde es gut, dass sie Geschiedene als "normale" Gläubige behandeln und damit gegen die Wünsche des "Heiligen Vaters" handeln. Und auch öffentlich dafür einstehen. Respekt für den Mut!!
Die Diffamierung Geschiedener war einer der Gründe warum ich aus der Kirche autrat, als es mich selbst traf.
Juli 2012, Armin Sendner, Erlangen
Zu geschiedene Wiederverheiratete:
Vielen Dank für Ihre mutige Stellungnahme! Seit drei Jahren bin ich wieder verheiratet und war seither nicht mehr am Tisch des Herrn, worunter mein jetziger Mann und ich sehr leiden.
Zu Ihren Ausführungen, besonders die, Jesus hat die Sünder zu sich an den Tisch geholt, kommt für mich persönlich die Einstellung, dass Lebenswege auch scheitern können. Diese Erkenntnis war sehr schmerzhaft. Dennoch bin ich überzeugt, dass Gott nicht will, dass man/frau nach der Scheidung alleine, vergrämt und einsam durchs Leben geht. Er hat mir einen neuen Engel geschickt, worüber ich und meine Kinder sehr sehr sehr dankbar sind!!!
Ich war auch Religionslehrerin- mit Herzblut! Es ist mir sehr schwer gefallen, diese Aufgabe niederlegen zu müssen...
Bitte, machen Sie den Heiligen Vater und alle zu ihm gehörenden Unbarmherzigen immer wieder auf uns aufmerksam!!!
Wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott!
Mit herzlichem Gruß
Juni 2012, Jutta Felderhoff, Köln
Folgende Mail habe ich an Herrn Erzbischof Zollitsch gesendet:
Sehr geehrter Herr Erzbischof Dr. Zollitsch,
Ich bin nun schon ein alter Mann, seit meiner Jugend in der Kirche aktiv und arbeite auch heute noch ehrenamtlich und in Arbeitskreisen mit. Leider muss ich feststellen, dass sich die Kirche nicht wirklich weiterentwickelt hat und für sehr viele nicht mehr glaubwürdig ist, auch für mich nicht !!!!.
Was der Papst und die Bischöfe z. Zt. tuen ist eher ein Schritt nach hinten, zurück ins Mittelalter !
Ich bitte Sie als engagierter Christ sich für die Umsetzung ,wenigstens der Beschlüsse des 2. vatikanischen Konziles, einzusetzen !
Die Kirche Jesu braucht begeisterte und Vorbilder welche sich für die Zukunft der Kirche einsetzen.
Wer die Jugend verliert stirbt !.
Bitte setzen Sie sich auch für die Zulassung von wiederverheirateten und Geschiedenen zu den Sakramenten ein. Eine Kirche ohne Barmherzigkeit ist nicht glaubwürdig und handelt gegen den Geist Jesu !
Ein intelligenter und weltoffener Mensch findet heute leider kaum mehr einen Platz in unserer Amtskirche welche die Bedürfnisse und Wünsche der Menschen einfach ignoriert !
Mit freundlichen Grüßen
Juni 2012, Michael Wocker, Erlangen
Obwohl Angestellte des sehr konservativen Erzbistums Köln, will ich Euch gerne meine Zustimmung zu eurer Initiative geben und Mut und Durchhalten wünschen. Es ist überfällig, dass wir die fälligen Reformen immer lauter anmahnen.
Die Frage ist, wie weit kann ich gehen, ohne meinen Job als Studienrätin loszuwerden. Und ist es nicht schade, dass man sich überhaupt so eine Frage stellen muss?
Jedenfalls weiterhin alles Gute - und Gottes Segen!
Juni 2012, Ursula A.
Finde Eure Initiative sehr gut und wünsch Euch viele Mitglieder und Unterstützer. Steter Tropfen höhlt den Stein....hoffen wir's.
Juni 2012, Pfarrer a.D. (rausgeworfen) Frank Gmelch
Ihr habt in vielem recht. Das Hauptproblem ist, dass weder der Glaubenssinn der Christgläubigen noch die Meinung der Pfarrer gefragt ist. Papst und Bischöfe wollen alles alleine regeln. Sie meinen den Hl. Geist allein zu haben.
Wenn sich nichts ändert, dann werden wir eine Missionskirche wie in Südamerika!
Was das auch für die jungen Kirchen bedeutet, ist wohl klar. Keine Hilfe mehr aus dem kolonial belasteten, aber auch reichen Europa!
April 2012, Wunnibald Forster, Hersbruck
Ich bin ein Priester und ein Baptist Mission in Portugal.
Ich freue mich sehr für Ihre Initiative.
Ich bete darum, dass die Bewegung kann wachsen und sich verändern wird mehr Freiheit und Unantastbarkeit der heiligen Kirche Christi in der 21. Jahrhundert zu bringen.
Ich plädiere dafür, Aktivist und Unterstützer der Ursache für das Ende des Zölibats für Priester der katholischen Kirche.
Seit 2000 habe ich dieses Thema studiert und verfasste mehrere Artikel zu diesem Thema.
Im Jahr 2010, als der Papst Lissabon besuchte, ging auf die Straße mit einem Schild zu fragen für ein Ende der Zölibat.
Im Jahr 2010 startete ich ein Blog: http://fimdocelibatoja.blogspot.pt/2010_05_01_archive.html
Obwohl nicht ein Priester, unterstütze ich Ihre Sache?
Ich beabsichtige, sich aktiv in Bewegungen, die Durchführung von Initiativen zu fordern, der Papst Zwangszölibat enden zu beteiligen.
Es wäre möglich, einen Link in meinem Blog, in das Weblog eingeben?
Könnte meine Artikel auf Ihrer Seite veröffentlichen?
Regards,
April 2012, Pastor Campos de Sousa, Lissabon, Portugal
Liebe Priester-Männer,
fast wäre ich auch einmal Priester geworden. Jetzt bin ich 56 Jahre alt, Coach, Seelsorger und Vater von 6 Kindern. Ich habe damals nur gemerkt, dass mein Idealismus in der Kirche nicht gewünscht war. Ich wollte daher Missionar in Afrika werden bis ich merkte, dass viele kirchliche Strukturen und Praktiken dort noch konservativer waren als in Deutschland. Dann habe ich es gelassen. Gott sei Dank! Denn damals glaubte ich naiver junger Mann noch, mein sexueller Trieb habe etwas mit der Pubertät zu tun und werde sich bis zu meiner Priesterweihe mit 25 Jahren wohl zurückziehen. Und ich glaubte, dass mir eine Ordensgemeinschaft die Geborgenheit einer Familie ersetzen könnte.
Welchen Irrtümern wäre ich da beinahe aufgesessen! Ich bin heute zu hundert Prozent sicher, dass ich den Zölibat gebrochen hätte. Ich weiß nicht auf welche Weise. Und ich hätte mich schuldig und schlecht dabei gefühlt und mich selbst verachtet. Heute möchte ich jedem am Zölibat leidenden Priester, und ich vermute, das sind sehr viele, mein Mitgefühl aussprechen. Dieses Gebot halte ich für unmenschlich und überflüssig.
Ich meine zudem, dass Priester sich nur schlecht gegen den Zölibat aussprechen und wehren können, weil sie sich innerkirchlich dadurch disqualifizieren. Ich würde deshalb dazu aufrufen, dass Laien-Männer sich stärker für die Befreiung der Priester engagieren. Da es in der heutigen Kirche aber hoffnungslos scheint, dass der Zölibat abgeschafft wird, kann ich den einzelnen Priester nur ermutigen, doch einen Ausstieg zu erwägen, am wirkungsvollsten wäre natürlich ein kollektiver Austritt oder vielleicht ein lang dauernder Streik.
Seelsorge wird heute oft viel intensiver in der Therapeuten- oder Coach-Szene betrieben, als Priester es unter den gegebenen Umständen tun können. Vielfach werden Priester schon deshalb als Ratgeber gar nicht erst aufgesucht, weil man vorher schon zu wissen meint, was sie zu einem Thema sagen müssen.
In der freien Beraterszene sind eine Reihe ehemaliger Priester erfolgreich tätig. Ich kann niemandem versprechen, dass er da schnell und erfolgreich seinen Lebensunterhalt verdienen kann, es ist aber manchem möglich und eine sehr erfüllende Tätigkeit.
Herzliche Grüße
April 2012 Winfried Prost
Hallo,
ich lese auf Ihrer Webseite vom Beginn des "Dialogs" mit Ihrem Bischof Friedhelm. Offenbar ein "Dialog" nach guter alter katholische Art: "Auf den Knien...
Was ist denn das für ein Dialog, wenn man sich erstmal für andere entschuldigt? "Fremdschämen"?
Zitat:
"Gleich zu Beginn gelang es den Vertretern der Pfarrer-Initiative, Bischof Friedhelm Bedenken hinsichtlich des „Aufruf zum Ungehorsam“ zu nehmen: Sie erklärten, dass sie sich angesichts des von der Bischofskonferenz initiierten Gesprächsprozesses diesen Aufruf der österreichischen Pfarrer-Initiative nicht zu Eigen gemacht haben".
Toll! Und dafür bekommt Ihr vielleicht einen Pastoralrefereten mehr...
Ihr müsst euch nicht für die österr. Kollegen schämen: Unterstützt sie und kriecht nicht immer nur zu Kreuze, sonst wird das nie was mit den dringend notwendigen Reformen. Ich bin sehr enttäuscht.
April 2012 Knut Weber
Mit Spannung erwarte ich das Anschwellen dieser Bewegung, auf dass die absolutistische Bastion ängstlich auf ihre Herrschaft bedachter Kleriker von frischen mutigen Geistern hinweggefegt werde.
Na, etwas weniger pathetisch: Die Zeit ist überfällig, dass wir uns nicht mehr alles bieten lassen. Das Zeitalter der Vernetzung bietet beste Chancen!
April 2012 Urmel Annerbo, Königswinter
Liebe Mitglieder der Pfarrer-Initiative,
ich freue mich, dass Sie die Pfarrer-Initiative ins Leben gerufen haben. Da ich
Ihre Sorge sehr gut nachvollziehen kann, möchte ich nun meine Gedanken zum
Ausdruck bringen.
Ich bin Diplom-Pädagogin und seit vielen Jahren ehrenamtlich in der
Erwachsenenkatechese tätig. In diesen Jahren habe ich viele interessante
Gespräche mit jungen Katholiken geführt und weiß, dass wir nicht weniger
Gläubige haben, sondern mehr selbst denkende, mündige Christen, die gerne ernst
genommen werden wollen, die ihren eigenen Glauben auf eine andere, vielleicht
modernere Weise als vor vielen Jahren zum Ausdruck bringen möchten.
Unerträglich werden auch die berufliche Bedingungen für Priester, Diakone, oder
Pastoralreferenten, die oft ein enormes berufliches, soziales und emotionales
Potenzial besitzen, es aber leider nicht ausschöpfen können. Sie können sich in
der Kirche leider nicht so einbringen wie sie gerne möchten.
Auf der anderen Seite werden die Priester zu Sakramenten-Austeiler mit einem
minimalen seelsorgerischen Programm degradiert und steigen zu Managern, Beamten,
Sekretären, Haushältern, Hausmeistern uvm. auf.
Übrigens könnten dies alles auch fähige Laien beruflich übernehmen. Neu
definiert, ist der Seelsorger nun der, der den Pfarrgemeindemitgliedern Sorgen
bereitet.
Wir wünschen uns keine Beamten-Priester, aber Priester die so wie wir mit uns
leben, mit uns das Leben teilen und das gut machen, wozu sie auch berufen sind.
Auch die Aufhebung, des im Jahre 1880 eingeführten Lehrerinnenzölibats zeigte,
dass vieles möglich ist und die Frauen trotz Doppelbelastung Familiäres und
Berufliches meistern können.
Wir sind alle Nachfolger, keine Zuschauer oder Beobachter und das verpflichtet.
Lothar Zenetti meint "Menschen die aus dem Glauben leben sehen alles in einem
anderen Licht".
In diesem Sinne wünsche ich vor allem den Entscheidern viel Licht.
Viele herzliche Grüße
Joanna Wohlwender
Verehrte Herrn Pfarrer,
als Nichttheologe teile ich Ihre Sorge und aus meiner Sicht würde ich eine
Prioritätenliste der getanen und notwendigen Dienste in meiner Pfarrei
erstellen. Die Prioritätenliste ist mit Funktionen zu versehen (Priester,
hauptamtliche theologische Mitarbeiter oder Sozialarbeiter, Ehrenamtliche
etc.).Durch ein Ränking ist das Notwendige, Machbare und Wünschenswerte zu
ermitteln. Das Ganze muss in Zusammenarbeit mit der ganzen
Pfarreiengemeinschaft, den einzelnen Gremien und Mitglieder
(Pfarreiengemeinschafts-Entscheid als eine Art Bürgerentscheid) durchgeführt
werden.
Der zweite Vorschlag zielt auf mein Selbstverständnis. Als junger Menschen
wollte ich die ganze Welt retten. Heute ist mir Zeugnis geben, Angebote machen,
Lob spenden, Mut machen, hinschauen, wo Hilfe gewünscht wird, wichtiger geworden
als Retter. Diese Einstellung ermöglicht mir mehr Freiraum.
Gruß Johannes Sitter
Sehr geehrte Mitglieder der Pfarrer- Initiative!
Beim Stöbern auf der Internetseite des Bistum Würzburgs bin ich auf den Link zur
Pfarrer- Initiative gestoßen. Neugierig geworden las ich weiter und war sofort
von dem begeistert, was ich fand.
Seit einigen Jahren bin ich, eine 17-jährige Schülerin, in der kirchlichen
Jugendarbeit tätig und hege den Wunsch Theologie zu studieren. Unsere Gemeinde
ist selbst von der Pfarreinzusammenlegung betroffen, auch wenn man bei uns
(Hettstadt) noch nicht sagen kann, ob es in eine positive oder negative Richtung
geht, fest steht nur: es wird anders.
Die Seelsorge ist meiner Meinung nach ein zentraler und äußerst wichtiger Punkt
des Priesteramtes; sind es doch die Menschen, die die Kirche ausmachen und die,
wenn sie verzweifelt sind und Hoffnung brauchen, sich gern an einen Pfarrer
wenden, den sie kennen und schätzen und der ihnen Kraft und Trost spenden soll.
Dass dies momentan meist eine Wunschvorstellung bleibt, ist klar. Denn weder
haben Pfarrer die nötige Zeit, um intensiv zu helfen, noch die
Gemeindemitglieder die Möglichkeit ihren Pfarrer besser kennen zu lernen (ist
dieser doch ständig "auf dem Sprung").
Außerdem ist es für mich persönlich eine besonders schmerzliche Erfahrung nicht
Pfarrerin werden zu können. Voraussichtlich werde ich Religionslehre
unterrichten und Wortgottesdienste halten dürfen- doch das ist auch schon alles,
was einer Frau erlaubt ist. Ein Kloster kommt für mich nicht infrage, denn es
ist der lebendige Kontakt zu einer Gemeinde, zu Menschen, und die Feier von
Gottesdiensten die mich so reizen würde diesen Beruf zu ergreifen. Das traurige
an dieser Sache ist, dass ich wahrscheinlich nicht die einzige bin, die so denkt
Wie viele Menschen wurden im Laufe der Zeit um ihre Berufung gebracht, nur weil
sie das "falsche Geschlecht" haben.
Da ich mich aber trotz allem in der katholischen Kirche sehr wohl fühle, hege
ich einfach weiterhin die Hoffnung, dass vielleicht eines Tages auch Frauen zum
Priestertum zugelassen werden. Und wie heißt es so schön, in der gelungen
"Priesterwerbe-Kampagne": "Wer die Herzen der Menschen öffnen will, wird Chirurg
oder Priester." Ob dies nun ein Mann oder eine Frau ist, sollte eigentlich keine
Rolle spielen.
Herzliche Grüße (und vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben, all
dies zu lesen!)
Marina Fleck
Liebe Mitglieder der Pfarrerinitiative,
es ist ein gutes Zeichen, dass sich Pfarrer zusammen schließen und ihrer Sorge
Ausdruck geben, die ich gut nachvollziehen kann.
Doch der Blick auf das, was nicht geht, was fehlt, worunter wir leiden, was uns
Sorge bereitet, führt nicht weiter in meinen Augen. Wir dürfen den Blick dahin
lenken, was uns geschenkt ist, uns gegenseitig Mut machen und vielleicht sogar
Hoffnung vermitteln.
Ich bin 53 Jahre alt, Lehrerin, verheiratet, mein Mann Bürgermeister; wir haben
3 Töchter und sind Schwieger- und Großeltern. Auch wir haben "nur" jeden Tag
unsere eigenen, ganz persönlichen Möglichkeiten, die frohe Botschaft
weiterzugeben so wie wir sie verstehen und mit unseren Worten. Wir sitzen im
selben Boot wie Sie auch! Also: kein Jammern und Klagen, sondern Anpacken und
Aufbrechen, wo immer es geht!
Ich persönlich bin heute Abend eingeladen zu einem Gedankenaustausch unter dem
Thema "Frauengottesdienst" und ich freue mich sehr darauf.
Frohe, herzliche Grüße und alles Liebe und Gute von
Mechthild Finster
Liebe ...
Sehr geehrte ...
Ja - wie soll, kann, darf ich Euch ansprechen?
Nach dem, was ich aus Eurem Aufruf zum Engagement herausspüre, denke ich kann
ich schreiben - selbst wenn es recht gestelzt daherkommt - :
Liebe mit priesterlichen Aufgaben betraute Mitbrüder,
jeden der von Euch zum Nachdenken und zur Diskussion gestellten Punkte kann ich
so wie Ihr sie formuliert habt unterschreiben.
Besonders den, dass unser gemeinsamer Glaube abgleitet in ein Abfeiern magischer
Rituale. Wo nicht wir Menschen zusammenkommen können im E r l e b e n unserer
Gemeinschaft, wird es lediglich beim Vollzug von Ritualen bleiben, bleiben
müssen. Daher - bitte versteht mich nicht falsch - ist es m.E. unwesentlich, ob
beamtete Priester von einer Gemeinschafts-Versammlung zur anderen hetzen, oder
ob priesterliche Frauen bzw. Männer die Feier des Erinnerungsmahles, die
Eucharistie, oder all die anderen seelsorgerlichen Aufgaben mittragen und
anleiten, die nach meiner Überzeugung im Grunde ja nichts Anderes sind als
mitmenschliche Anteilnahme unter dem besonderen Segen unseres G'ttes, an den wir
glauben und der als Mensch uns das Beispiel gegeben hat, das bloße Amtsinhaber
wohl so nicht hätten geben können.
Liebe Grüße,
Gert Rethage
Liebe Seelsorger,
ich wünsche Ihnen allen Gottes Segen für Ihren Mut, Tabus anzusprechen. Sie
werden sich nicht nur Freunde machen.
Gerade in aktuellem Bezug fällt mir ein: Muss man geweihte Priester
rausschmeißen, weil sie sich verlieben? Ich finde es viel unmoralischer mit
Fingern auf einen Menschen zu zeigen, der sich zu der Liebe bekennt, als dass
jemand feststellt: So habe ich mir das nicht vorgestellt. Und da bin ich auch
schon mittendrin in den Denkanstößen.
Wenn ein Priester wegen einer Frau den Dienst quittiert, liegt es doch wohl
nicht daran, dass er sein Versprechen leichtfertig gegeben hat. Liegt die
Ursache nicht vielmehr auch darin, dass wir alle viel zu lieblos mit unseren
Pfarrern umgehen, dass sie quasi verheizt werden?
Jeder meint doch mitreden zu müssen, wenn es darum geht, dem Pfarrer seine
Arbeit zu erklären. Warum müssen wir einen Pfarrer unter Druck setzen, an jedem
Seniorennachmittag dabei zu sein? Pastoralen Mitarbeitern wird da ganz schnell
und deutlich signalisiert, dass sie nur zweite Wahl sind, dabei haben sie
durchaus auch sehr viel Kompetenz, Erfahrung und Einfühlungsvermögen.
Jesus sagt zu Maria am Grab: „Halte mich nicht fest.“ So sollten auch wir alle
uns nicht an unseren Pfarrer klammern, sondern ihm in Vertrauen begegnen, dass
er in stiller Zwiesprache mit Gott immer wieder für sich selbst erfahren kann,
was notwendig ist, was er selbst tun will und was er aber auch delegieren kann.
Andere Mitarbeiter des Pfarreienteams haben nämlich auch Kompetenzen.
Wenn eines Tages der Papst an Gründonnerstag auch Frauen die Füße wäscht, so wie
es viele Priester längst tun, dann sind wir alle schon ein Stück weiter in der
Erfüllung des Vermächtnisses Jesus Christus. Bis dahin wünsche ich Ihnen allen
immer wieder Momente der Stille, in denen Gott Sie liebevoll umarmt.
Herzlichst
Irene Sippel